Ist Milch gesund oder ungesund?
Bei kaum einem anderen Lebensmittel scheiden sich seit jeher die Geister als bei Milch. Milch wird schon seit Anbeginn der Menschheit getrunken und galt in der Antike sogar als Schönheitselixier. Cleopatra badete in Milch und auch Sissi nutzte sie als Schönheitsmittel. Lange war Milch der Inbegriff einer gesunden Ernährung, da sie Stoffe enthält, die ein Kind braucht um groß und stark zu werden. Doch seit einiger Zeit gibt es auch kritische Diskussionen zum Thema Milchkonsum.
Wertvolle Inhaltsstoffe
Fakt ist, dass Milch ein wertvoller Lieferant für viele Vitamine, Eiweiß und Mineralstoffe ist. Sie enthält das für den Menschen besonders wichtige Vitamin B2, sowie das Vitamin B12. Auch die Spurenelemente Jod und Zink und der Mineralstoff Kalzium sind reichlich enthalten. Dabei deckt schon ein halber Liter Milch den Kalzium-Tagesbedarf eines Erwachsenen zu über 50 Prozent. Kalzium fördert das Knochenwachstum und schützt den Körper vor chronischen Erkrankungen. Deshalb ist es also gut für unsere Knochen ist, wenn wir täglich Milch trinken oder Milchprodukte wie Joghurt und Käse essen.
Mittel gegen Schlaganfälle und Bluthochdruck
Milchgegner behaupten, dass ein vermehrter Verzehr von Milch und Milchprodukten das Risiko für Herzkreislauferkrankungen und für Schlaganfälle erhöht – aber genau das Gegenteil ist der Fall. Einige Studien belegen mittlerweile, dass bei Menschen, die Milchprodukte zu sich nehmen, sogar ein verringertes Risiko für Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2 festgestellt werden konnte.
Gewichtszunahme? Die Menge macht’s
Milch enthält aber auch viele Kalorien und gesättigte Fettsäuren und ist deswegen auch nicht als Durstlöscher geeignet. Es kommt auch hierbei auf die richtige Menge an: Ernährungswissenschaftler*innen empfehlen zwei bis drei Portionen (200-250 ml) Milch und Joghurt und etwa 50 Gramm Käse oder Quark täglich.
Milch kaufen, aber welche?
Wie bei allen Lebensmitteln gibt es auch bei der Milch viele verschiedene Sorten. Ein Liter Milch kostet in Discounter-Märkten um die 50 Cent, Markenmilch das Doppelte. Drei Viertel der Deutschen greifen dabei regelmäßig zu den billigsten Milch-Angeboten. Fakt ist, billige Milch kann man natürlich gefahrlos trinken, aber unterstützt auch das System der Niedrigstpreise und bei den Landwirten kommt davon kaum etwas an. Geschweige denn bei den Tieren in Form von artgerechter Haltung.
Bei Bio-Milch gibt es strengere Vorschriften bei Tierhaltung, Futtermittel und Herstellung. Dies führt zu einer messbar besseren Qualität und die Milch ist am Ende gesünder, dafür aber natürlich teurer.
Fest steht, man sollte möglichst auf frische Milch zurückgreifen, denn sie gilt als gesündeste Milch. Frischmilch erkennt man am „traditionell hergestellt“ und hält bis zu zehn Tagen. Haltbare Milch hält mehrere Monate und das auch noch ungekühlt. Allerdings sollte man beachten, dass durch die Erhitzung viele Nährstoffe verloren gehen.
Ob man Vollmilch oder fettfreie Milch trinkt, ist jedem selbst überlassen. Viele sagen, gesünder als literweise fettarme Milch ist weniger, aber dafür gute Bio-Vollmilch. Darüber hinaus gibt es natürlich noch laktosefreie und vegane, pflanzliche Milch. Allerdings sollte man dabei beachten, dass in pflanzlicher Milch weniger Nährstoffe und Vitamine enthalten sind.
Letztendlich ist es wohl jedem selbst überlassen, welche Milch man trinkt bzw. trinken muss, allerdings sollte man auf faire Milchprodukte achten.